In Gold We Trust Report 2017

In Gold We Trust Report 2017 02.06.2017

Am ersten Juni 2017 erschien die 11. Ausgabe des „In Gold we Trust“-Reports. Mag. Ronald-Peter Stöferle und Mag. Mark Valek von der Incrementum AG stellten diesen im Rahmen einer Pressekonferenz im Café Griensteidl in Wien vor. In 12 Kapiteln und auf knapp 180 Seiten analysieren die Autoren verschiedenste Einflussfaktoren des Goldpreises, wie z.B. die Realzinsentwicklung, Opportunitätskosten, Schulden, Demographie, etc. Besonderes Highlight des diesjährigen Reports ist ein Exklusivinterview mit Donald Trumps Wirtschaftsberaterin Dr. Judy Shelton bezüglich grundlegender Änderungen im Weltwährungssystem.

„Am Ende des Tages heißt es für uns, Alle Wege führen zum Gold“.
In Gold We Trust Report 2017

Allen Anzeichen nach stehen uns in den kommenden Jahren Umbrüche mit spürbaren Auswirkungen auf den Goldpreis bevor. In den nächsten Wochen ist jedoch nur mit einem recht schwachen Aufwärtsmomentum zu rechnen. Entscheidend für die Goldpreisdynamik ist nach wie vor der US-Dollar als globale Leitwährung.

„Wirtschaftspolitische Enttäuschungen, eine daraus resultierende Umkehr der US-Geldpolitik und eine anschließende Abschwächung des Dollars würden wohl endgültig ein neues Inflationszeitalter einläuten.“ 
In Gold We Trust Report 2017

Der weitere Verlauf der geldpolitischen Normalisierung in den USA dient als Lackmustest für den Zustand der US-Wirtschaft. Mit Verzögerungen oder Abbruch der angesagten geldpolitischen Normalisierung wäre mit deutlichen Kursgewinnen bei Gold zu rechnen.

Auch wenn hohe Erwartungen an neue Wirtschaftsimpulse durch die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump den Goldpreisanstieg 2016 bremsten, konnte ein Plus von 8,5% 2016 und 10,2% seit Jahresbeginn 2017 in US-Dollar verzeichnet werden.

Die Symptome der vergangenen Krisen scheinen gerade vorüber zu gehen. Die Preise in vielen Anlageklassen befinden sich auf Höchstständen und die Volatilitäten bei Aktien sind rekordverdächtig niedrig. Die amerikanische Volkswirtschaft erlebt seit der Krise den drittlängsten Aufschwung überhaupt, um China ist es ruhiger geworden und sogar in Europa stehen die Zeichen aktuell auf politische und wirtschaftliche Entwarnung. Demnach ist die Stimmung an den Märkten gut, die Aussichten für die Kapitalmärkte vermeintlich positiv und die geringe Risikoaversion gerechtfertigt. Doch der Schein trügt. Durch die Politik der US-Zentralbank erscheint der Eindruck, die Genesung der Wirtschaft geht stetig voran. Die unnatürlich tiefen Zinsen haben die Situation besser scheinen lassen und zu einer trügerischen Sorglosigkeit vieler Marktteilnehmer geführt.

„Zwar scheint oberflächlich im Moment an den Finanzmärkten alles in Ordnung zu sein, wir halten dies aber für eine angespannte Ruhe, die bald zu Ende gehen könnte.“
In Gold We Trust Report 2017
 

Nach den Autoren ist der Zustand des globalen Finanz-und Währungssystem, von dem der Goldpreis reziprok abhängt, fragil. Die Stärke der US-Ökonomie wird überschätzt und die Rezessionsgefahren sind mittelfristig deutlich höher als aktuell diskontiert.

Für die anhaltend positive Stimmung sorgt der geldpolitische Rückenwind. Allein im 1. Quartal 2017 wurden seitens der größten Notenbanken 1.000 Milliarden US-Dollar an Zentralbankgeld geschaffen. Das ist eine immens surreale Summe. Um sich das vor Auge zu führen, mit diesem Betrag könnte man jedem der etwa 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde einen Dukaten Gold kaufen- umgerechnet sind das 26 Tausend Tonnen Gold. Hier wird klar, das ist Wahnsinn und laut der Experten werden sich die Kosten dieses monetären Wahnsinns noch offenbaren. Hier wurde die Illusion einer sorglosen Gegenwart geschaffen, bei der die Zukunft außen vorgelassen wird.  Dauerhaft kann das so nicht weiter gehen. Die Erhöhung der Gesamtverschuldung und der Geldmengen haben das ungedeckte Geldsystem noch fragiler gemacht. Das Gelingen der eingeläuteten Normalisierung der US-Geldpolitik scheint daher sehr wichtig.

Was aber, wenn die Normalisierung behindert wird oder gar nicht eintritt? Auf den Goldpreis hätte das naturgemäß einen sehr großen Einfluss. Für internationale Anleger spiegelt eine Rezession eine der größten Risikofaktoren wider. Aktuell wird diese Möglichkeit jedoch völlig ausgeblendet und als ein grauer oder gar schwarzer Schwan beschrieben.

Die Mehrzahl der Fondsmanager geht davon aus, dass in den nächsten drei Jahren keine Rezession kommt und ist der Meinung, dass die Geldpolitik so weiter laufen wird. Die Autoren sind hier kritischer und sehen die Rezessionsgefahren mittelfristig deutlich höher. Bedenkt man die steigenden Zinsen, die unnatürliche Vermögenspreisinflation, die Verschuldung der Konsumenten und Verlangsamung der Kreditausweitung, die Dauer des derzeitigen Aufschwungs und die stagnierenden Steuereinnahmen, scheint eine Rezession durchaus wahrscheinlich.

Auf diese Hinweise wird im Folgenden kurz eingegangen. Genaueres können Sie aus dem „In Gold we Trust-Report“ selbst unter dem unten angeführten Download entnehmen.

Steigende Zinsen

Bei der Betrachtung des langfristigen Trends des US-Leitzinsen wird eindeutig, dass fast jedem Zinserhöhungszyklus eine Rezession folgt. Die Zahlen aus der Vergangenheit bestätigen dieses Phänomen eindeutig: auf 19 Zinserhöhungszyklen folgen 16 Rezessionen.

Die Unnatürliche Vermögenspreisinflation

Allgemein betonen die Autoren, dass eine ultralockere Geldpolitik das exakte Gegenteil einer nachhaltigen Geldpolitik ist und jede unnatürliche Vermögenspreisausdehnung früher oder später ihr Ende findet. Im aktuellen Zyklus haben die Vermögenswerte erneut ein rekordverdächtiges Verhältnis erreicht. Es liegt eine deutliche Überbewertung des US-Aktienmarktes im Verhältnis der US-Wirtschaft vor.

Die Verschuldung der Konsumenten und Verlangsamung der Kreditausweitung

Durch die manipulierten Zinssignale kommt unnatürliches Verhaltensmuster auf, so sind relativ vermögende Individuen dazu angehalten, sich in falschem Wohlstand zu wiegen und andererseits vergeht der Anreiz zum Sparen immer mehr - die Neuverschuldung wird gefördert. Dieses Geldsystem ist also absolut nicht nachhaltig und führt zu einer höheren Gesamtverschuldung. Und je höher die Schuldenstände, desto größer die Zinssensivität - wir stecken längst in der sogenannten Nullzinsfalle.

Die Dauer des derzeitigen Aufschwungs

Etwas verwunderlich ist die vorherrschende Meinung, dass keine Rezession kommt. Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass das BIP in Zyklen mit zeitlich begrenzten Inflationsphasen wächst und bekannt ist, dass in regelmäßigen Abständen Rezessionen auf vorherige Boomphasen folgen.

Die aktuelle Aufschwungsphase hält bereits 96 Monate an, bei weiteren 24 Monaten würde sie als die längste Expansionsphase in die US- amerikanischen Geschichte eingehen.

Stagnierenden Steuereinnahmen

Die Einnahmen aus Bundessteuern stiegen in letzter Zeit nicht mehr an, was historisch gesehen eindeutig als negatives Indiz für die konjunkturelle Verfassung zu deuten ist. Steuereinnahmen korrelieren stark mit dem Wirtschaftswachstum.

SInd Minenaktien weiterhin attraktiv?

Eine kurzer Ausflug in die Minenaktien zeigt: diese sind weiterhin attraktiv. Anhand des Barrons Gold Mining Index (BGMI) zeigt sich, dass der Aufwärtstrend aktuell vergleichsweise noch schwach ausfällt, doch die Experten gehen davon aus, dass wir uns am Beginn einer ausgeprägten Trendphase bei Minen befinden.

In-Gold-We-Trust-bullenmaerkte

Abschließend wird der Blick in Richtung Zukunft gerichtet, diese kann selbstverständlich nicht vorhergesagt werden. Entscheidend für den Goldpreis sind jedoch für die Autoren, wie oben bereits erwähnt, die Dynamik des BIP-Wachstums sowie der weitere Verlauf der geldpolitischen Normalisierung. Anhand dieser Kriterien haben sie mehrere Szenarien für die nächsten Jahre unter Donald Trump als US-Präsidenten erstellt.

Am wahrscheinlichsten erscheinen zwei der insgesamt vier aufgelisteten möglichen Szenarien. Wobei einmal die geldpolitische Normalisierung nur zum Teil gelingt, da die Realzinsen trotz der erhöhten Inflation tief bleiben. Bei einem anderen Szenario liegt ein Ereignis vor, bei der Rezession, Stagflation und/oder eine deutliche US-Dollar-Abwertung infolge der De-Dollarization den Goldpreis in die Höhe schnellen lassen.

Die gesamte Studie können Sie hier downloaden: "In Gold We Trust 2017". 

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