Handel mit Silbermünzen
Worauf ist beim Kauf von Silbermünzen zu achten?
- Bei einem reinen Anlagekauf sollten Sie bekannte und erfolgreiche Silbermünzen wählen, da diese problemlos wieder verkauft werden können. Bekannte Münzen sind bspw. der Silber Krügerrand, der Silber Philharmoniker, der Silber Maple Leaf oder die Silber Eule.
- Häufig ist der Preis für Silbermünzen im Gegensatz zu der gleichen Edelmetallmenge an Silberbarren höher, da zusätzliche Kosten für das Prägen der Münzen anfallen.
- Silbermünzen sind mit 7,70 % besteuert, während Gold von der Steuer befreit ist.
- Manche Silbermünzen sind in ihrer Auflage limitiert und können einen Sammlerwert entwickeln, welcher den Metallwert übersteigt.
- Für einige Münzserien werden jährlich neue Motive kreiert wie beispielsweise bei der Lunar Münzserie.
Für weitere Details und individuelle Beratung stehen wir Ihnen jederzeit in unseren Filialen zur Verfügung.
Welche Stückelungen gibt es?
Die Standardeinheit für Silbermünzen ist die Feinunze, welche mit "oz" abgekürzt abgekürzt wird. Die gängigsten Stückelungen bei Silbermünzen sind ¼ oz, ½ oz, 1 oz, 5 oz, 10 oz, 1kg und 5 kg. Der Preisaufschlag ist niedriger, je größer die Silbermünze ist. Grundsätzlich bietet die Feinunze den Maßstab für Edelmetalle und diese beschreibt den Edelmetallgehalt in einer Münze.
Die gängigsten Formen der Stückelung bzw. der Feinunzen sind:
Unze | ½ Unze | 1 Unze | 5 Unzen | 10 Unzen | 32,15 Unzen |
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Gramm | 15,55g | 31,10g | 155,5g | 311g | 1 kg |
Feingehalt einer Silbermünze
Unter Feingehalt versteht man den reinen Edelmetallanteil eines Silber- oder Goldprodukts. Dieser wird seit 1888 in Promille angegeben. Früher waren die Ausdrücke Lot oder Karat üblicher. Silbermünzen haben meistens einen Feingehalt von 999, was 16 Lot entspricht. Das 925er Silber wird auch oft als Sterlingsilber bezeichnet und zählt zu den wichtigsten Silberlegierungen, da sie häufig für Münzen, Schmuck und Besteck verwendet wird.
Feingehalt/Promille | 999 | 937,5 | 875 | 812,5 | 750 |
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Lot | 16 | 15 | 14 | 13 | 12 |
Warum sollte man auf Silbermünzen vertrauen?
Silber ist wie Gold nicht unendlich vorhanden, da es nicht künstlich hergestellt werden kann. Im Vergleich zu Gold ist das natürliche Vorkommen von Silber deutlich höher, weshalb das Edelmetall häufiger in der Industrie verwendet wird. Aufgrund des niedrigen Silberpreises wird es von den Industrieunternehmen kaum recycelt. Im privaten Anlagebereich kann man durch den niedrigen Kurs sehr gut und schnell in Silber anlegen.
In Krisenzeiten ist die Bezahlung mit Silbermünzen deutlich einfacher als mit Silberbarren oder Gold. Somit ist es mit einer Silbermünze möglich, Einkäufe für den täglichen Gebrauch zu tätigen. Außerdem gelten viele Silbermünzen als offizielles Zahlungsmittel und der Wert der Münze kann nie gleich null sein, da sie nie weniger als der Edelmetallpreis wert sein kann.
Wie wird der Wert einer Silbermünze ermittelt?
Das häufigere Vorkommen von Silber gegenüber Gold macht das Edelmetall günstiger. Wesentlich für die Wertberechnung sind der Feingehalt und das Gewicht der Münze. Außerdem sind der Erhaltungszustand, die Prägequalität und die Verpackung der Silbermünze bei der Preisbestimmung relevant.
Insgesamt sollte auf den Zustand der Münze geachtet werden, da Verschmutzungen oder Beschädigungen den Wert deutlich mindern können. Silbermünzen werden in den Qualitätsstufen bankenüblich, handgehoben oder polierte Platte produziert. Besitzt die Münze einen Sammlerwert kann der Wert im Verhältnis zum ursprünglich bezahlten Preis enorm steigen. Zudem sind Münzen in geringerer Auflage oder aus älteren Jahrgängen teurer als jene, die in großen Mengen geprägt wurden.
Wissenswertes über Silbermünzen
Wie sahen die ersten Münzen aus? Wo hatte die Münze Ihren Ursprung? Wir begeben uns auf einen Streifzug zu den Anfängen, Höhe- und Wendepunkten dieser Geschichte, in die griechische Antike, in das fränkische Reich und das Römische Imperium.
Die erste Silbermünze
Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde die erste Silbermünze auf der griechischen Insel Ägina geprägt, welche bis 400 v.Chr. als Zahlungsmittel verwendet wurde und den Tauschhandel ablöste. In dieser Zeit existierte kein einheitliches Münzsystem, deshalb gab es in den verschiedenen Regionen auch verschiedene Münzen. Erst nach der Zeit von Alexander dem Großen, welcher von 336 v. Chr. bis zu seinem Tod der König von Makedonien und Hegemon des Korinthischen Bundes war, wurden auf den Münzen die Herrscher dargestellt.
Der Denar
Im 3. Jahrhundert v. Chr. erlangte die Silbermünze in Rom durch den Denar, auf welchen sich auch Julius Caesar mit vollem Kopfprofil prägen ließ, an Aufschwung. Diese Silbermünze wurde knapp 600 Jahre als Zahlungsmittel verwendet und wurde Anfang des 3. Jahrhunderts durch den silbernen Antoninian ersetzt. Unter dem römischen Kaiser Diokletian wurden neue Münznominale eingeführt, wie etwa der silberne Argentus und die Silbermünze Nummus.
Karl der Große
Der König des fränkischen Reichs, Karl der Große, führte im Jahr 702 eine Münzreform durch, welche zu einer einheitlichen Silberwährung führte. Grund für den Wechsel von Gold auf Silber war die schwierige Beschaffung von Gold, da dieses fast ausschließlich durch den Fernhandel bezogen werden musste und Silber hingegen in Europa vorhanden war. Mit der Münzreform wurde die Goldbindung des Geldes aufgehoben und der Silberdenar (12 Denare = ein Schilling) als verpflichtende Währung eingeführt. Auch der angelsächsische König Offa von Mercian führte diese Regelung ein und diese bestand in England bis 1971.
Das Ende der silbernen Währung
In der Zeit des Heiligen Römischen Reiches weitete sich das königliche Münzrecht aus, es wurden viele verschiedene Arten des Pfennings erzeugt und es kam zu einer Verringerung des Silbergehalts der Münzen. Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert wurden im gesamten deutschsprachigen Raum die silbernen Brakteaten als vorherrschende Münzsorte geprägt.
Die Goldprägung
Ab dem 13. Jahrhundert bevorzugten Franzosen und Engländer verstärkt die Goldprägung. Durch diese Entwicklung wurden die Münzen immer größer und deshalb musste auch Deutschland den Groschen vergrößern. Der Münzverein, welcher ein Zusammenschluss von Fürstbischöfen der Kurtrier und der Kurköln war und 1372 gegründet wurde, ließ den Goldgulden und den gemeinsamen Weißpfennig mit festgelegtem Feingehalt prägen.
Der Taler
Die erste große Silbermünze wurde 1486 unter Erzherzog Sigismund geschlagen und trug den Namen Uncialis oder Guldiner. In den nächsten Jahren verbreitete sich der Taler über die ganze Welt und führte zur kompletten Ablösung vorangegangener Münzarten. In den nächsten Jahrzehnten folgten viele weitere Taler in verschiedensten Formen.
Rund um das 17. Jahrhundert wurden viele Handelsmünzen geprägt, jedoch wurde immer öfter Material mit geringerem Wert verwendet und somit lag der Materialwert oft unter dem Tauschwert. Das Ende der Silbermünze als Münzgeld wurde von den Ländern Dänemark und Norwegen eingeführt, da diese den Umlauf von Silbermünzen stoppten. Endgültig aus dem alltäglichen Zahlungsverkehr verschwand die Silbermünze zum Beginn der 1970er Jahre, da durch verschiedene wirtschaftliche Krisen die Ausgabe von Scheidemünzen aus Silber nicht mehr planbar war.
Heute gewinnen die Silbermünzen wieder an Aufmerksamkeit. Besonders Sammler erfreuen sich an alten Silbermünzen, die früher im Zahlungsverkehr waren und mittlerweile nur noch zur Anlage oder für die Erweiterung der Sammlung dienen.
sicher.unglaublich - Wussten Sie schon?
Welches sind die bekanntesten Silbermünzen?
Die Maple Leaf, egal ob in Gold oder Silber, gilt als eine der umsatzstärksten Anlagemünzen der Welt und ist besonders aufgrund ihres gleichbleibenden Motivs begehrt.
Die Maple-Leaf-Münze wird von der kanadischen Prägeanstalt Royal Canadian Mint geprägt. Der Name der Bullionmünze stammt von dem berühmten kanadischen Symbol, das Blatt des Zucker-Ahorns. Dieses Motiv kann man auch auf der Rückseite der Maple Leaf finden und auf der Vorderseite befindet sich Queen Elisabeth II.
Nachdem die Münze ursprünglich seit 1979 in Gold geprägt wurde, erschien im Jahr 1988 erstmals die Maple Leaf in Silber. Das Motiv gleicht der goldenen Münze. Die Maple Leaf Silber hat ein Gewicht von 1 Unze und einen Nennwert von 5 CAD (=kanadische Dollar), bei einem Durchmesser von 38 mm und einer Dicke von 3,15 mm. Zum 10. Jahrestag der silbernen Bullionmünze wurde eine Gedenkprägung von 10 Feinunzen mit einer Auflage von 13.500 Stück herausgegeben.
American Silver Eagle
Im Jahr 1986 wurde der erste American Silver Eagle geprägt somit war sie die erste reine Silbermünze der Vereinigten Staaten. Die Silver Eagle ist eine US-amerikanische Bullionmünze in Silber und wird mit der Währung US-Dollar deklariert. Mit einem Feingehalt von 99,9%, einem Durchmesser von 40,6mm und einer Dicke von 2,98 mm ist sie die größte und schwerste Silbermünze der USA. Auf der Vorderseite der American Silver Eagle befindet sich die Walking Liberty, welche von dem amerikanischen Bildhauer Adolph A. Weinman entworfen wurde. Den Namen hat die Silbermünze von dem Großen Siegel der USA, auf dem der Weißkopfseeadler zu sehen ist und von John Mercanti als Vorlage für den Silver Eagle verwendet wurde. Links neben dem Adler kann man das Prägezeichen der jeweiligen Münzprägestätte sehen.
Wiener Philharmoniker
Seit dem 1. Februar 2008 gibt es den Wiener Philharmoniker auch in Silber mit einem Nennwert von 1,50 Euro. Es ist die erste europäische Silbermünze mit einer Feinheit von 999,9/1000. Auf der Wertseite der Münze befindet sich die Orgel im großen Saal, die Aufschrift Republik Österreich, das Prägejahr der Münze, das Gewicht und der Nennwert. Auf der Motivseite findet man weitere wichtige Instrumente des Wiener Orchesters, wie beispielsweise ein Horn oder eine Harfe. Entworfen hat das Design der Chefgraveur der Münze Österreich Thomas Pesendorfer und das Motiv wurde seit 1989, als der erste Gold-Philharmoniker in den Umlauf gebracht wurde, nicht verändert. Auch die silberne Version konnte an den Erfolg des Gold-Philharmonikers anknüpfen, bereits einen Monat nach der Veröffentlichung wurden schon eine Million silberne Philharmoniker verkauft. Mit einer Auflage von bis zu 18 Millionen Stück zählt der Silber Philharmoniker damit zu den meistverkauften Anlagemünzen der Welt.
Britannia
Die Britannia wird seit dem Jahr 1997 von der Prägeanstalt The British Royal Mint herausgegeben und hat eine jährliche Auflage von 2.500 Stück polierte Platte, sowie 100.000 Stück in der Stempelglanz-Version. Bis zum Jahr 2013 wurde die Britannia mit einer Feinheit von 95,8% hergestellt, jedoch gab es eine geringe Marktakzeptanz, da Anlagemünzen normalerweise einen höheren Feinheitsgehalt haben. Seit 2013 erscheint nun die Britannia mit einer Feinheit von 999/1000 und schloss somit zu den etablierten Bullionmünze auf. Auf der Vorderseite der Münze befindet sich immer der Throninhaber von England, also seit der ersten Münze die Königin Elisabeth II. Die Rückseite zeigte bis 1996 die aufrecht stehende „Britannia“ mit Helm und wehendem Gewand. In der rechten Hand hält sie einen langen Dreizack, in der linken einen kleinen Ölzweig. Zum 10-jährigen Jubiläum erschien erstmals die Britannia mit einem anderen Motiv. Seit diesem Jahr erscheint in jedem geraden Jahr das bekannte stehende Motiv und in jedem ungeraden Jahr wird ein wechselndes Motiv der Britannia geprägt.
China Panda Silber
Der Panda ist eine Bullionmünze aus der Volksrepublik China. Auf der Vorderseite der Münze befindet sich der Himmelstempel von China mit dem Ausgabejahr am Boden. Auf der Rückseite sieht man jedes Jahr wechselnde Pandamotive, durch die die Münze sehr an Attraktivität gewonnen hat, sowie die Angabe von Nennwert, Feinheit und Feingewicht. Die silberne Panda-Münze wurde im Jahr 1983 als polierte Platte mit einem Gewicht von 27 Gramm und einem Feingehalt von 90% veröffentlicht. Nach zwei Jahren wurde die Münze eingestellt, überarbeitet und 1987 in der Stückelung 1 Unze und 5 Unzen, jedoch auch mit einem Feingehalt von 99,9% erneut geprägt. Im Jahr 2012 hatte die Panda-Silbermünze eine Auflage von acht Millionen Stück, jedoch gab es nach der Jahrtausendwende eine sehr kleine Auflage und somit werden diese mit einem deutlichen Aufpreis gehandelt. Seit dem Jahr 2016 wird der China Panda mit einer Gewichtsangabe von Gramm herausgegeben und somit in den Größen 1 Kilogramm, 150 Gramm und 30 Gramm produziert.
Silber Känguru
Das Känguru, auch bekannt als Australian Silver Kangaroo ist eine australische Anlagemünze aus Silber. Sie wurde erstmals, mit einem Gewicht von einer Feinunze und einem Feingehalt von 99,9%, von der Münzprägestätte Perth Mint im Jahr 1993 veröffentlicht. Mit einem Nennwert von 1 AUD, der vom Materialwert jedoch deutlich überschritten wird, kann die Münze als gesetzliches Zahlungsmittel in Australien verwendet werden. Auf der Rückseite der Münze ist die Königin Elisabeth II. geprägt, mit dem Nennwert der Münze. Auf der Motivseite der Goldmünze konnte man bis 1990 ein Nugget sehen, welches nun durch das australische Känguru ersetzt wurde. Grund für diese Änderung war, dass sich Tiermotive besser verkaufen lassen.